A 4-day-old newborn baby, who has been placed among empty baby beds Sean Gallup/Getty Images

Mehr Sicherheit bei der Geburt für Mütter und Neugeborene

BOSTON – Die erschütternde Geschichte von Tennis-Star Serena Williams über lebensbedrohliche Komplikationen nach der Geburt ihrer Tochter erinnert uns daran, dass eine Geburt für jede Frau und jedes Neugeborene potenziell tödlich sein kann. Williams litt unter einer Lungenembolie – einem Blutgerinnsel in der Lunge. Nachdem sie auf Hilfe pochte, erhielt sie schließlich die lebensrettende Behandlung. Millionen von Frauen auf der ganzen Welt bleibt das versagt.

Jedes Jahr sterben 5,6 Millionen Frauen und Neugeborene im Laufe der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten. Insbesondere die unzureichende Versorgung während der 48 Stunden rund um die Entbindung ist eine der häufigsten Ursachen für Leiden und Tod im Zusammenhang mit Geburten. Diese Todesfälle lassen Familien und Gemeinschaften zerbrechen. Und die Tragödie verschärft sich aufgrund der Tatsache, dass diese Todesfälle beinahe gänzlich vermeidbar sind. Mit der richtigen Versorgung sind 99 Prozent der Todesfälle bei Müttern und 80 Prozent bei Neugeborenen zu verhindern. 

Wir wissen, woran Frauen und Neugeborene in der Zeit rund um die Geburt sterben. Die häufigsten Todesursachen bei den Müttern sind Blutungen, Sepsis, Verengungen des Geburtskanals und Eklampsie. Bei Neugeborenen stellen Asphyxie (Atemschwierigkeiten), Frühgeburt und Infektionen die Hauptgefahren dar. Wie diese Todesursachen erkannt, behandelt und verhindert werden können, ist seit Jahrzehnten bekannt. In vielen Fällen kann mit einfachen Maßnahmen wie Händewaschen, dem Wärmen des Babys durch Hautkontakt oder die Behandlung des Bluthochdrucks viel erreicht werden.

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