cherepanyn1_ Chris McGrathGetty Images_ukrainewarz Chris McGrath/Getty Images

Z: Putins Krieg der Welten

KIEW – Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat die westliche Welt mit Bewunderung zugeschaut, wie das tapfere ukrainische Volk Wladimir Putins bösartigen Despotismus Widerstand leistet. Diese Bewunderung hat sich in einem beispiellosen Niveau an humanitärer und militärischer Hilfe niedergeschlagen, ohne die die Ukraine nicht überlebt hätte. Und schon gar nicht hätte sie begonnen, die Invasoren zurückzuschlagen.

Doch trotz all ihrer Lobpreisungen haben die westlichen Regierungen zugleich mantrahaft wiederholt, was sie nicht tun werden: Bodentruppen einsetzen, Kampfflugzeuge schicken, eine Flugverbotszone durchsetzen usw. Der Politologe Francis Fukuyama hat dafür die folgende Begründung: „Es ist viel besser, dass die Ukrainer die Russen allein besiegen und Russland der Ausrede berauben, dass die NATO es angegriffen habe.“

Der Westen versteckt sich hinter der Furcht vor einer möglichen Eskalation; eingeschüchtert von Russlands nuklearer Erpressung, hat er eine humanitäre Haltung eingenommen, um zu verbergen, dass er auf eine militärische Gegenoffensive nicht eingestellt ist. Doch hängt eine drängende Frage im Raum: Ist die NATO wirklich darauf vorbereitet, „jeden Zoll“ ihres Bündnisgebiets zu verteidigen?

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