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Putins gescheiterter Staat

STOCKHOLM: Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine hat sich als außergewöhnliche – und außergewöhnlich brutale – Torheit erwiesen. Er ist ein derart enormer Fehler, dass er Russland womöglich zu einem gescheiterten Staat gemacht hat. Das Oxford Dictionary definiert dies als einen Staat, dessen „politisches oder wirtschaftliches System derart geschwächt ist, dass die Regierung nicht länger die Kontrolle innehat“.

Diese Definition scheint Russlands aktuellen Zustand bereits jetzt zu beschreiben, und es steht zu erwarten, dass der Krieg die Autorität des Kremls weiter untergräbt. Putin steht kurz davor, von der Ukraine militärisch besiegt zu werden, und diese Niederlage wird signalisieren, dass Russland nicht einmal mehr jene „Regionalmacht“ ist, als die es der frühere US-Präsident Barack Obama einmal abschätzig beschrieben hat. Nach ukrainischen Angaben haben die Ukrainer 50 der 120 in der Ukraine eingesetzten taktischen Bataillone außer Gefecht gesetzt, und Russland verfügt nur über 170 derartige Bataillone.

Dass die Ukraine Russlands konventionelle Streitkräfte erfolgreich zurückgeschlagen hat, verdankt sie nicht allein dem Heldentum und den Fertigkeiten ihrer Soldaten, sondern auch der allgegenwärtigen Korruption von Putins Regime. Das russische Militär verfault eindeutig schon seit Jahren von innen heraus.

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