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Trumps Verhalten bei Debatten – aus der Sicht der Psychologie

LONDON – Die US-Kommission für Präsidentschaftsdebatten hat die Mikrofone von Präsident Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden während ihres zweiten und letzten im Fernsehen übertragenen Treffens am 22. Oktober teilweise stumm geschaltet, um zu verhindern, dass sich die Kandidaten gegenseitig unterbrechen. Grund hierfür war die überwiegend ablehnende Publikumsreaktion auf Trumps ausführliche Unterbrechungen in der ersten Debatte am 29. September.

Aber hinter der Taktik des Eindringens und Unterbrechens verbirgt sich eine wirkungsvolle Psychologie. Hätten diese beiden erfahrenen Wahlkämpfer - und besonders Trump - sie zu ihrem Vorteil nutzen können, um dominanter und durchsetzungsfähiger zu erscheinen?

Die Tatsache, dass die Organisatoren der Debatte nach einer technischen Lösung suchen mussten, lässt vermuten, dass die Unterbrechung eine wirkungsvollere Taktik sein könnte, als vielen bewusst ist. Politische und psychologische Strategen in beiden Kampagnen befürworten sie möglicherweise zunehmend als rhetorische Waffe. Was wissen sie, was wir nicht wissen?

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