Angus Deaton, the 2015 Nobel laureate in economics, is Professor Emeritus of Economics and International Affairs at the Princeton School of Public and International Affairs and Presidential Professor of Economics at the University of Southern California. He is the co-author of Deaths of Despair and the Future of Capitalism, Princeton University Press, 2020.
PRINCETON – Der amerikanische Kapitalismus ist für die meisten Amerikaner nicht hilfreich. Während die gut ausgebildeten Eliten ein längeres und wohlhabenderes Leben führen, sterben die weniger gut ausgebildeten US-Bürger – zwei Drittel der Bevölkerung – jünger und haben physische, wirtschaftliche und soziale Probleme.
Diese wachsende Spaltung zwischen jenen mit einem vierjährigen College-Abschluss und jenen ohne steht im Mittelpunkt unseres jüngsten Buchs Deaths of Despair and the Future of Capitalism. Die steigenden Todeszahlen, die wir beschreiben, betreffen fast ausschließlich Menschen ohne Bachelor-Abschluss, also eine Qualifikation, die auch hinsichtlich ihrer Beschäftigung, ihrer Bezahlung, ihrer Heirat und ihres sozialen Ansehens spaltend wirken kann – alles zentrale Bestandteile eines guten Lebens.
Auch die COVID-19-Pandemie wirkt sich ähnlich aus. Viele gut ausgebildete Experten konnten von zu Hause aus arbeiten und sich und ihre Einkommen schützen. Viele der Beschäftigten im Dienstleistungs- und Einzelhandelssektor hingegen haben ihre Arbeitsplätze verloren oder sind in dieser Hinsicht höheren Risiken ausgesetzt. Und auch wenn die abschließenden Zahlen vorliegen, wird es kaum Zweifel daran geben, dass sich die Verluste an Leben und Geld insgesamt entlang dieser ausbildungsbezogenen Linien ausgerichtet haben.
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