PRINCETON – Angesichts der sich vertiefenden Krise in Venezuela verweisen Konservative in den USA und anderswo schadenfroh auf die Katastrophe des Chavismo, um vor den Gefahren des „Sozialismus“ zu warnen. Und angesichts der anscheinenden Spaltung der Linkspartei Podemos in Spanien und der stetigen Popularitätsverluste von Syriza in Griechenland seit 2015 könnten selbst unparteiische Beobachter zu dem Fazit gelangen, dass die „pinke Flut“ des Linkspopulismus der Ebbe Platz macht.
Doch vermengen derartige Einschätzungen politische Phänomene, die kaum etwas miteinander zu tun haben. Das einzige Programm, das für sich in Anspruch nahm, ausschließlich „das Volk“ zu repräsentieren, und das zugleich jede Opposition gegenüber dem „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ für illegitim erklärte, ist der Chavismo, der tatsächlich eine eindeutige Bedrohung für die Demokratie darstellt. Doch stellt der Chavismo unter den linken Ideologien eine Besonderheit dar; er ist in einen Rahmen eingefügt, der allen Populisten gemein ist.
Schließlich stellen sich sowohl Links- wie Rechtspopulisten als alleinige Vertreter eines homogenen, tugendhaften und hart arbeitenden Volkes dar. Sie charakterisieren alle anderen Bewerber um die Macht als korrupt und alle Bürger, die ihnen keine Unterstützung entgegenbringen, als Verräter. Ihre Politik ist nicht nur elitefeindlich, sondern auch pluralismusfeindlich.
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China’s exceptional growth in recent decades has influenced the education and career choices of young people and their families. But now that high-skilled jobs are drying up and recent graduates are struggling to find work, there is a growing mismatch between expectations and new realities.
argues that the rise in joblessness among young people does not spell economic apocalypse for China.
Since 1960, only a few countries in Latin America have narrowed the gap between their per capita income and that of the United States, while most of the region has lagged far behind. Making up for lost ground will require a coordinated effort, involving both technocratic tinkering and bold political leadership.
explain what it will take finally to achieve economic convergence with advanced economies.
PRINCETON – Angesichts der sich vertiefenden Krise in Venezuela verweisen Konservative in den USA und anderswo schadenfroh auf die Katastrophe des Chavismo, um vor den Gefahren des „Sozialismus“ zu warnen. Und angesichts der anscheinenden Spaltung der Linkspartei Podemos in Spanien und der stetigen Popularitätsverluste von Syriza in Griechenland seit 2015 könnten selbst unparteiische Beobachter zu dem Fazit gelangen, dass die „pinke Flut“ des Linkspopulismus der Ebbe Platz macht.
Doch vermengen derartige Einschätzungen politische Phänomene, die kaum etwas miteinander zu tun haben. Das einzige Programm, das für sich in Anspruch nahm, ausschließlich „das Volk“ zu repräsentieren, und das zugleich jede Opposition gegenüber dem „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ für illegitim erklärte, ist der Chavismo, der tatsächlich eine eindeutige Bedrohung für die Demokratie darstellt. Doch stellt der Chavismo unter den linken Ideologien eine Besonderheit dar; er ist in einen Rahmen eingefügt, der allen Populisten gemein ist.
Schließlich stellen sich sowohl Links- wie Rechtspopulisten als alleinige Vertreter eines homogenen, tugendhaften und hart arbeitenden Volkes dar. Sie charakterisieren alle anderen Bewerber um die Macht als korrupt und alle Bürger, die ihnen keine Unterstützung entgegenbringen, als Verräter. Ihre Politik ist nicht nur elitefeindlich, sondern auch pluralismusfeindlich.
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