Die wahre Mission für Papst Franziskus

GLENDALE, KALIFORNIEN – Der Katholizismus ist eine der traditionsreichsten Religionen und birgt damit ein Paradox in sich, das immer offener zu Tage tritt. Wenn Papst Franziskus dieser Tage seine Reise nach Brasilien antritt, dem Land mit den meisten Katholiken der Welt, ist es trotz der langen Vergangenheit schwer zu sagen, wie die Zukunft der Kirche aussehen wird.

Die Ernennung von Jorge Mario Begoglio zum Papst macht das Rätsel nur noch komplexer. Der Generaloberer der Jesuiten wurde am päpstlichen Hof aufgrund seiner einfachen schwarzen Soutane (wenn nicht aufgrund seiner düsteren Absichten) „der schwarze Papst“ genannt. Jetzt ist zum ersten Mal ein Jesuit Papst geworden – und hat den ganz und gar nicht jesuitischen Namen Franziskus angenommen.

So kurios Gesten wie diese in einer Institution sein mögen, die stark auf die Bedeutung von Bildern setzt, so sind sie doch symbolisches Beiwerk. Wir haben bereits genug Bilder, auf denen Franziskus Babys küsst, was ihm nun bevorsteht – in Brasilien und in der ganzen Welt – sind strategische Fragen von großer Bedeutung.

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