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Das palästinensische Dilemma

LONDON – Auf die eine oder andere Weise bin ich seit 12 Jahren in den Nahost-Friedensprozess involviert. Ich schreibe selten darüber, weil alles, das dazu in der Öffentlichkeit gesagt wird, üblicherweise irgendjemandes Ärger erregt. Die Veröffentlichung des lang erwarteten amerikanischen Friedensplans bietet jedoch eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen.

Ich bin einer der wenigen Menschen, die immer noch glauben, dass die Gründung eines Staates Palästina wünschenswert und machbar ist. Die meisten Kommentatoren quittieren diese Idee mit einem müden Lächeln. Viele Israelis und Palästinenser haben sie überhaupt aufgegeben.

Ich allerdings nicht, denn es ist meine – vielleicht irrationale – Überzeugung, dass die Vernunft letztlich die Oberhand behalten wird. Die Israelis sollten die Palästinenser nicht auf ewig regieren wollen. Die Palästinenser brauchen  Besatzungsfreiheit und die Würde der Eigenstaatlichkeit.  Ein binationaler Staat löst kein einziges Problem. Er würde die Zustimmung Israels erfordern, und die wird es niemals geben. Die einzige vernünftige Möglichkeit, den Konflikt zu beenden ist daher ein unabhängiger und souveräner palästinensischer Staat.

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