People watch news about North Korea Jung Yeon-Je/Getty Images

Der Angstfaktor bei den heutigen Zinssätzen

CAMBRIDGE – Viele, die während des Kalten Krieges die Grundschule besuchten, werden sich noch erinnern, was man ihnen für den Fall eines Atomangriffs zu tun befahl. Wenn die Sirenen heulten, so wurde Kindern in den USA erklärt, sollte man „in Deckung gehen“. Als ob es einen vor der nuklearen Vernichtung retten würde, sich unter seinem Tisch zu verstecken und das Gesicht mit den Händen zu bedecken. Wenn es doch nur so wäre.

Sich diesen absurden Ratschlag wieder ins Gedächtnis zu rufen, heißt auch, die aktuelle Angst zu würdigen, die derzeit in Japan umgeht. Mehrfach während der letzten Wochen informierten SMS-Nachrichten (die Sirenen von heute) die Bevölkerung, dass der kaum sichtbare Streifen am Himmel von einer Interkontinentalrakete stamme, die ein mit Atomwaffen ausgerüsteter 33-jähriger Diktator mit Problemen bei der Impulskontrolle habe abschießen lassen.

Dies ist eine menschgemachte Bedrohung für die Weltordnung, die die von einem Kontinent und einem großen Ozean im Westen abgeschirmten Politiker und Kommentatoren der Atlantikküste möglicherweise nicht so richtig einzuschätzen wissen. Allerdings hatte die von Nordkoreas Kim Jong-un ausgehende Bedrohung in den letzten Monaten erhebliche Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte.

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