CLAREMONT, KALIFORNIEN – Wie zu erwarten war, hat der Taiwanbesuch der Sprecherin des US-Repräsentenhauses Nancy Pelosi in China heftige Reaktionen ausgelöst. Chinesische Kampfflugzeuge flogen dicht an die so genannte Medianlinie in der Formosastraße heran. Das chinesische Außenministerium drohte, Pelosis Reise auf die Insel werde „schwerwiegende Folgen“ haben. Der chinesische Präsident Xi Jinping warnte den US-Präsidenten Joe Biden, „wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um“. Und gerade hat China eine große Militärübung mit scharfer Munition angekündigt, die am 4. August (also kurz nach Pelosis Abreise) beginnen soll. Eine militärische Konfrontation scheint wie eine Gewitterwolke in der Luft zu liegen.
Die aktuell sehr aufgeheizte Atmosphäre in diesem Konflikt lässt sich jedoch kaum Pelosi anlasten. Selbst wenn sie bei ihrer Asienrundreise auf einen Besuch Taipeis verzichtet hätte, hätte sich die Feindseligkeit Chinas gegenüber Taiwan weiter verstärkt und womöglich in naher Zukunft eine andere Krise in der Formosastraße ausgelöst.
Anders als die meisten Kommentatoren meinen, ist der Grund dafür nicht, dass Xi während seiner Amtszeit Taiwan unbedingt in die Volksrepublik eingliedern will. Obwohl die Wiedervereinigung tatsächlich sein langfristiges Ziel ist – und sein Lebenswerk und die Arbeit der Kommunistischen Partei Chinas krönen würde – wäre jeder Versuch, dieses Ziel mit Gewalt zu erreichen, enorm kostspielig. Und er wäre sogar mit einem existenziellen Risiko für das Regime verbunden, weil die Partei eine gescheiterte Militäraktion womöglich nicht überleben würde.
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Despite an increasingly challenging economic and geopolitical environment, the global economy performed better than expected over the past year. But although analysts’ projections for 2023 were too pessimistic, it appears that consensus forecasts for the coming year may have have swung too far in the opposite direction.
worries that domestic political divisions and market volatility could exacerbate financial vulnerabilities.
If COP28 is to be judged a success, the UAE, as the summit’s host, and other hydrocarbon producers should promise to dedicate some of the windfall oil and gas profits they earned last year to accelerating the green transition in the Global South. Doing so could encourage historic and current emitters to pay their fair share.
urges oil-exporting countries to kickstart a program of green investment in the Global South at COP28.
CLAREMONT, KALIFORNIEN – Wie zu erwarten war, hat der Taiwanbesuch der Sprecherin des US-Repräsentenhauses Nancy Pelosi in China heftige Reaktionen ausgelöst. Chinesische Kampfflugzeuge flogen dicht an die so genannte Medianlinie in der Formosastraße heran. Das chinesische Außenministerium drohte, Pelosis Reise auf die Insel werde „schwerwiegende Folgen“ haben. Der chinesische Präsident Xi Jinping warnte den US-Präsidenten Joe Biden, „wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um“. Und gerade hat China eine große Militärübung mit scharfer Munition angekündigt, die am 4. August (also kurz nach Pelosis Abreise) beginnen soll. Eine militärische Konfrontation scheint wie eine Gewitterwolke in der Luft zu liegen.
Die aktuell sehr aufgeheizte Atmosphäre in diesem Konflikt lässt sich jedoch kaum Pelosi anlasten. Selbst wenn sie bei ihrer Asienrundreise auf einen Besuch Taipeis verzichtet hätte, hätte sich die Feindseligkeit Chinas gegenüber Taiwan weiter verstärkt und womöglich in naher Zukunft eine andere Krise in der Formosastraße ausgelöst.
Anders als die meisten Kommentatoren meinen, ist der Grund dafür nicht, dass Xi während seiner Amtszeit Taiwan unbedingt in die Volksrepublik eingliedern will. Obwohl die Wiedervereinigung tatsächlich sein langfristiges Ziel ist – und sein Lebenswerk und die Arbeit der Kommunistischen Partei Chinas krönen würde – wäre jeder Versuch, dieses Ziel mit Gewalt zu erreichen, enorm kostspielig. Und er wäre sogar mit einem existenziellen Risiko für das Regime verbunden, weil die Partei eine gescheiterte Militäraktion womöglich nicht überleben würde.
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