mullah walking Eric Lafforgue/Art in All of Us/Getty Images

Das Entwicklungsmodell der Mullahs

ISLAMABAD – Eine seit langem – und unter Sozialwissenschaftlern breit - geführte Debatte – fokussiert sich auf die Frage, wie Entwicklungshilfe am besten funktioniert. Sollten sich die Regierungen der Entwicklungsländer auf das Knowhow der Geberländer verlassen? Oder sollten sie sich mehr darauf konzentrieren, Lösungen zu erarbeiten, die von den Empfängern selber erarbeitet werden?

In Zeiten, in denen die Trump-Administration überlegt, den Haushalt des US-Außenministeriums zu kürzen und Gelder zu reduzieren, die verschiedene US-Behörden für die Ärmsten der Welt vorsehen, gewinnt diese Debatte eine neue Dringlichkeit. Die Antwort der islamischen Welt, die in vergangenen Jahren einen erheblichen Anteil amerikanischer Entwicklungshilfe erhalten haben, könnte wichtige Erkenntnisse dafür bereithalten, wie hier am besten vorzugehen ist.

Einfach gesagt funktioniert der Ansatz des Westens nicht. Das kann man am besten in meinem Land, Pakistan, sehen. Trotz der massiven Erhöhung der Entwicklungshilfe in den vergangenen Jahren, einschließlich Milliarden von Dollar, die Präsident Obama genehmigt hat, werden diejenigen von uns, die vor Ort arbeiten, größtenteils aus dem Prozess der Verteilung ausgeschlossen. Es gibt circa 70 unterschiedliche lokale Entwicklungshilfeorganisationen und 40 internationale NGO in Pakistan, die Entwicklungshilfe in Pakistan leisten. Aber die meisten Entscheidungen, wie die Hilfsgelder einzusetzen sind, werden außerhalb des Landes getroffen.

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