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Die Verringerung der Armut in den Mittelpunkt stellen

OXFORD – Die aktuelle humanitäre und wirtschaftliche Krise aufgrund der Pandemie bietet eine nie dagewesene Gelegenheit, über Notreaktionen hinaus zu gehen und die strukturellen Schwächen unserer Volkswirtschaften zu lindern. Bereits jetzt prägen die Stimulus- und Wiederaufbaupakete vieler Regierungen unsere Zukunft. Aber das Führungspersonal aus allen Sektoren der Gesellschaft sollte diesen Moment als seltene Chance wahrnehmen, eine inklusivere und nachhaltige Welt aufzubauen – was nur möglich ist, wenn wir jede Form von Armut beenden.

Die Abschaffung der Armut mag als unmöglicher Traum erscheinen, aber dies galt auch für das Ende der Sklaverei und der Apartheid. Die Veröffentlichung des globalen Multidimensional Poverty Index (MPI) von 2020 zur Messung der Armut kann dabei als Katalysator dienen. Der MPI, der kürzlich vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der Oxford Poverty and Human Development Initiative eingeführt wurde, zeigt, dass 65 der 75 untersuchten Länder ihr Armutsniveau innerhalb des letzten Jahrzehnts signifikant verringern konnten. Sierra Leone war dabei das Land, das die Armut am schnellsten verringert hat – und dies trotz der Ebola-Epidemie ab 2014.

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