edwards10_FABIANGREDILLASAFPGettyImages_argentineprotestcurrencyfire Fabian Gredillas/AFP/Getty Images

Moderne geldpolitische Katastrophen

LOS ANGELES – Die moderne Geldtheorie (MMT), ein scheinbar neuer wirtschaftpolitischer Ansatz, hat sich zu einem hochbrisanten Thema entwickelt und genießt inzwischen die Unterstützung führender Progressiver in den USA, darunter die des Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders und der Demokratischen Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez. Doch sollten sich die MMT-Fans die in Lateinamerika gelernten Lehren vergegenwärtigen, wo auf ähnlichen Ideen beruhende Politiken unweigerlich in Wirtschaftskatastrophen mündeten.

Laut den MMT-Anhängern sollte die US Federal Reserve große Mengen an Geld drucken, um enorme Infrastrukturprodukte sowie ein „Arbeitsplatzgarantie-Programm“ zu finanzieren, das darauf abzielt, Vollbeschäftigung zu gewährleisten. Eine deutliche Erhöhung der Schulden des öffentlichen Sektors, so die MMT-Anhänger, stelle für ein Land, das wie die USA Kredite in eigener Währung aufnehmen könne, keine Gefahr dar.

Diese unkonventionelle Sichtweise wird von Keynesianern und Monetaristen gleichermaßen kritisiert. Viele renommierte Wirtschaftswissenschaftler, darunter Paul Krugman, Kenneth Rogoff und Larry Summers, sagen, dass die MMT wenig Sinn ergibt.

https://prosyn.org/abhrrN8de