razavi1_ Mahmut Serdar AlakusAnadolu Agency via Getty Images_ Mahmut Serdar Alakus/Anadolu Agency via Getty Images

Sozialpolitik beginnt zu Hause

NEW YORK – Die politische Ökonomie hat einen weiten Weg zurückgelegt. Viele Experten und Institutionen, die früher neoliberal eingestellt waren, erkennen immer mehr die Schwächen der Märkte und geben zu, dass der Staat bei der Verbesserung sozioökonomischer Ergebnisse durchaus eine Rolle spielen könnte. Sogar der Internationale Währungsfonds diskutiert nun über die „Makrokritikalität“ sozialer Schutzmechanismen, die Notwendigkeit progressiver Besteuerung und die Möglichkeit universaler Transferleistungen.

Aber die Gespräche – die sich fast ausschließlich um die Koordinierung von Staat und Markt drehen – sind immer noch zu beschränkt, um effektive Lösungen bieten zu können. Dazu müssen, wie ein neuer Bericht von UN Women zeigt, auch soziale Faktoren einbezogen werden – insbesondere die Rolle der Familien und der Gleichheit zwischen den Geschlechtern.

Diese beiden Faktoren sind untrennbar miteinander verbunden. Die Geschlechterungleichheit wird durch familiäre Dynamiken erheblich verstärkt – auf eine Art, die beispielsweise nicht auf Rassenungleichheit zutrifft. Das Problem wird dadurch verschärft, dass die Wirtschafts- und Sozialpolitik immer noch von veralteten Annahmen über Familien und die Dynamik zwischen den Geschlechtern geprägt ist.

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