Die Mobilisierung der afrikanischen Regierungen im Kampf gegen Aids

Im vergangenen Jahr hat eine Gruppe nigerianischer Aids-Experten etwas zustande gebracht, das für viele ein Wunder war: sie reichte beim Weltfonds zum Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria einen gut entworfenen, wohldurchdachten und vor Ort entwickelten Vorschlag ein. Ziel war es, erfolgreiche Pilotprojekte - auch ein neues nationales Programm für Anti-Retroviral-Therapie (ARV) - so zu fördern, dass sie Tausende von Patienten betreuen könnten.

Dr. Suritiri Fola, einer von einer Handvoll Aids-Experten im nigerianischen Bundesgesundheitsministerium war mit 32 Jahren der Leiter des nationalen ARV-Programms. Dr. Fola war Experte dafür, aus wenig viel zu machen. Die Umstände, mit denen er zu kämpfen hatte, waren überwältigend: veraltete Technologie, verfallende oder nicht existente medizinische Infrastruktur und eine anachronistische Bürokratie im Gesundheitswesen. Den nigerianischen ARV-Vorschlag schrieb er auf einem wackligen alten Computer, den er sich von einem Kollegen geliehen hatte.

Fola hat von Kollegen wenig Unterstützung erhalten, um die täglichen Schwierigkeiten und Frustrationen zu überwinden. Doch trotz allem genehmigte der Weltfonds seinen Vorschlag ohne Einschränkungen und verpflichtete sich, seine Arbeit in den nächsten zwei Jahren mit 18 Millionen Dollar zu unterstützen. Zum ersten Mal hätte er ausreichend Personal, Medikamente und Ausbildungsmaßnahmen, um Tausende mit der ARV-Therapie zu behandeln.

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