Mike Pompeo Tom Williams/CQ Roll Call

Kann Mike Pompeo die US-Außenpolitik retten?

MADRID – Rex Tillersons Amtszeit als US-Außenminister war eine der kürzesten, turbulentesten und fruchtlosesten in der Geschichte dieses illustren Postens. Er hat das State Department einem personellen und finanziellen Aderlass unterzogen und er war keiner der Eingeweihten der Regierung von Präsident Donald Trump. Wird es sein Nachfolger – der bisherige CIA-Direktor Mike Pompeo, ein treuer Anhänger der „Amerika First“-Ideologie, der Trumps Ohr hat – besser machen?

Tillersons Abgang kommt zu einer Zeit, in der Trump offenbar bestrebt ist, sich von einem Team nationaler Sicherheitsberater zu trennen, das oft als Korrektiv allzu impulsiver Entscheidungen des Präsidenten fungiert und seine unbesonneneren Erklärungen bisweilen sogar ignoriert hat. Die kürzliche Ernennung des Heißsporns John Bolton, der den angeschlagenen H.R. McMaster als Nationalen Sicherheitsberater ablöst, verdeutlicht diese Bestrebungen.

Diese neue Phase ist mit erheblichen Risiken verbunden; vor allem die Personalie John Bolton hat Befürchtungen aufkommen lassen, dass die USA möglicherweise auf einen destabilisierenden Konflikt zusteuern. Es könnte aber auch auf eine Chance für eine Art Neustart hinauslaufen: Mit einem US-Außenminister, der wahrscheinlich nicht das sagen wird, was die internationale Gemeinschaft hören will, besteht die Möglichkeit eines offeneren und aufrichtigen Dialogs, der den Weg für ein realistisches, für beide Seiten vorteilhaftes Vorgehen frei macht.

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