riyadh skyline David Degner/Getty Images

Nachhaltige Wirtschaft für die arabische Welt

WASHINGTON, DC – In den letzten Jahrzehnten wurden Millionen Menschen in der arabischen Welt aus extremer Armut befreit. Doch aufgrund eines Teufelskreises aus Wirtschaftsversagen und gewalttätigen Unruhen besteht nun die Gefahr, dass dieser Fortschritt gebremst wird oder gar zum Erliegen kommt. Um eine derartige Entwicklung zu verhindern, müssen die arabischen Länder rasch beginnen, eine nachhaltigere Wirtschaft aufzubauen, die von einer stärkerer Kreativität und Vitalität des Privatsektors ebenso untermauert wird wie von verbesserten öffentlichen Dienstleistungen und der Schaffung regionaler und globaler öffentlicher Güter.

Um dieses Ziel zu erreichen, besteht der erste Schritt darin, Ausmaß und Wesen der potenziellen Hindernisse für einen Erfolg zu erkennen. Heute sind die arabischen Länder mit langsamem Gesamt-BIP-Wachstum und zunehmenden fiskalischen Zwängen konfrontiert. Unterschiede hinsichtlich des Zugangs zu Bildung, Berufsausbildung und Gesundheitsversorgung – teilweise Ausdruck dieser fiskalischen Zwänge – verschärfen die bereits ansteigende Ungleichheit.

Wie wir in der Region gesehen haben, können derartige Umstände die politische Polarisierung und gewalttätige Konflikte schüren und mit Vertreibung, Tod, Zerstörung von Infrastruktur und enormen wirtschaftlichen Kosten einhergehen. Obwohl wirtschaftliche Entwicklung kein Garant für den Frieden ist, tragen Misserfolge im Entwicklungsbereich oftmals zu Extremismus und Gewalt bei, da sich die Wut der Menschen mit einem Verlust institutioneller Legitimität verbindet. Bestehende Konflikte in der Nähe, die destabilisierende Wirkung über Grenzen hinweg entfalten können, erhöhen die Gefahr von Unruhen.  

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