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Mark Zuckerberg hat die Kontrolle über Facebook verloren

BRÜSSEL – Bei der Anhörung des Chairmans, CEO und Mitgründers von Facebook Mark Zuckerberg im Mai vor dem Europäischen Parlament deutete ich ihm gegenüber an, dass er die Kontrolle über sein Unternehmen verloren habe. Ich bin einer von nur wenigen Politikern, die Zuckerberg je persönlich konfrontiert haben, und bin froh, dass ich die Gelegenheit dazu hatte. Doch zu meiner Frustration erhielt ich keine direkte verbale Antwort auf irgendeine meiner Fragen.

Ich bin nicht der Einzige. Politiker überall auf der Welt sind Facebooks ständige Versuche leid, sich im Namen des Profits seiner Rechenschaftspflicht zu entziehen. Mit Facebook ist der von hochbezahlten Lobbyisten so lange verbreitete Mythos der „Selbstregulierung“ ein für alle Mal beerdigt. Seit Zuckerbergs Anhörungen vor dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament sind inzwischen Monate vergangen, und die drängendsten Fragen über Facebooks Geschäftspraktiken sind nach wie vor unbeantwortet.

Was den Cambridge-Analytica-Skandal angeht, ist nach weiterhin unklar, was Facebook wusste und wann es das wusste. Genauso unklar ist das Ausmaß, in dem ausländische Einmischung über Facebook zur Wahl von US-Präsident Donald Trump und zum Ausgang des Brexit-Referendums im Vereinigten Königreich beitrug.

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