alimi3_GajusGettyImages_rainbowbusinesscardsuitpocket Gajus/Getty Images

Wie man multinationale Konzerne dazu bringt, LGBTI-Rechte zu respektieren

LONDON – Auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums letzten Januar in Davos haben das WEF, die Vereinten Nationen und führende multinationale Konzerne eine neue Initiative zur  Förderung der Inklusion von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgenderpersonen und Intersexuellen (LGBTI) angekündigt. Das ist ein begrüßenswerter Schritt. Aber wie wird das in Ländern funktionieren, in denen Homosexualität immer noch sozial als inakzeptabel gilt oder sogar illegal ist?  

Diese neue Gleichstellungsinitiative unter dem Titel Partnership for Global LGBTI Equality zielt darauf ab, Unternehmen bei der Beurteilung dessen zu unterstützen, inwieweit sie sich selbst an den UN-Verhaltenskodex gegen LGBTI-Diskriminierung halten, um den Fortschritt in Richtung LGBTI-Gleichstellung innerhalb ihrer weltweiten Belegschaften zu beschleunigen. Im Rahmen dieses Ansatz wird allerdings die Fähigkeit globaler Konzerne überschätzt, sich auf allen Ebenen ihres Unternehmens selbst zu regulieren.

Derzeit tendieren Unternehmen dazu, in Niederlassungen in LGBTI-feindlichen Ländern – wie Saudi Arabien, Nigeria und Russland – niedrigere Standards anzuwenden als dies bei Niederlassungen in Ländern der Fall ist, wo die Menschenrechte von LGBTI-Personen respektiert werden. Die vier weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – Ernst & Young (EY), Klynveld Peat Marwick Goerdeler (KPMG), PricewaterhouseCoopers (PwC) und Deloitte – verfügen beispielsweise über die fortschrittlichsten LGBTI-Richtlinien für Arbeitgeber weltweit. In Nigeria allerdings verfolgen sie eine Politik des Schweigens und der vorgetäuschten Unkenntnis im Hinblick auf LGBTI-Rechte.

https://prosyn.org/bzmSqGWde