CAMBRIDGE: Siebenhundert Meilen von der Küste Floridas entfernt liegt einer der ärmsten Orte der Welt. Hispaniola war der erste Zwischenstopp des Christopher Kolumbus auf seinem Weg in die Neue Welt. Nur eineinhalb Flugstunden südlich von Miami könnte man davon ausgehen, dass es sich bei der Insel um ein tropisches Paradies und einen bevorzugten Ort für US-amerikanische Überseegeschäfte handelt. Doch die Wirklichkeit ist härter.
Hispaniola ist die Heimat zweier Nationen. Das auf der westlichen Seite gelegene Haiti ist das ärmste Land Amerikas. Die Dominikanische Republik im Osten ist erfolgreicher und verfügt über ein im Durchschnitt sechsmal höheres Einkommensniveau als Haiti. Doch auch die Dominikanische Republik hat politische und wirtschaftliche Greuel durchmachen müssen, bevor es im vergangenen Jahrzehnt zu einem Durchbruch kam. Haitis lange währender Teufelskreis aus Armut und Gewalt könnte mit der Tatsache, dass Präsident Jean-Bertrand Aristides im Februar ins Amt zurückkehrt, ein Ende haben; doch das ist nur möglich, wenn Haiti und die USA die Lektionen aus der peinigenden Geschichte Hispaniolas begreifen.
Die Wurzeln der Verarmung Hispaniolas gehen auf die Kolonialzeit zurück. Die Europäer haben die karibischen Inseln als Zuckerplantagen kolonisiert und auf skrupellose Weise Millionen afrikanischer Sklaven zum Arbeiten und zum Sterben in jungen Jahren auf diese Plantagen gebracht. Zur Erweiterung der Plantagen wurden Regenwälder abgeholzt. Hispaniola musste – insbesondere auf der Seite Haitis – im Hinblick auf Waldrodung, Bodenerosion und Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Produktivität das schlimmstmögliche Schicksal über sich ergehen lassen.
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While carbon pricing and industrial policies may have enabled policymakers in the United States and Europe to avoid difficult political choices, we cannot rely on these tools to achieve crucial climate goals. Climate policies must move away from focusing on green taxes and subsidies and enter the age of politics.
explains why achieving climate goals requires a broader combination of sector-specific policy instruments.
The long-standing economic consensus that interest rates would remain low indefinitely, making debt cost-free, is no longer tenable. Even if inflation declines, soaring debt levels, deglobalization, and populist pressures will keep rates higher for the next decade than they were in the decade following the 2008 financial crisis.
thinks that policymakers and economists must reassess their beliefs in light of current market realities.
CAMBRIDGE: Siebenhundert Meilen von der Küste Floridas entfernt liegt einer der ärmsten Orte der Welt. Hispaniola war der erste Zwischenstopp des Christopher Kolumbus auf seinem Weg in die Neue Welt. Nur eineinhalb Flugstunden südlich von Miami könnte man davon ausgehen, dass es sich bei der Insel um ein tropisches Paradies und einen bevorzugten Ort für US-amerikanische Überseegeschäfte handelt. Doch die Wirklichkeit ist härter.
Hispaniola ist die Heimat zweier Nationen. Das auf der westlichen Seite gelegene Haiti ist das ärmste Land Amerikas. Die Dominikanische Republik im Osten ist erfolgreicher und verfügt über ein im Durchschnitt sechsmal höheres Einkommensniveau als Haiti. Doch auch die Dominikanische Republik hat politische und wirtschaftliche Greuel durchmachen müssen, bevor es im vergangenen Jahrzehnt zu einem Durchbruch kam. Haitis lange währender Teufelskreis aus Armut und Gewalt könnte mit der Tatsache, dass Präsident Jean-Bertrand Aristides im Februar ins Amt zurückkehrt, ein Ende haben; doch das ist nur möglich, wenn Haiti und die USA die Lektionen aus der peinigenden Geschichte Hispaniolas begreifen.
Die Wurzeln der Verarmung Hispaniolas gehen auf die Kolonialzeit zurück. Die Europäer haben die karibischen Inseln als Zuckerplantagen kolonisiert und auf skrupellose Weise Millionen afrikanischer Sklaven zum Arbeiten und zum Sterben in jungen Jahren auf diese Plantagen gebracht. Zur Erweiterung der Plantagen wurden Regenwälder abgeholzt. Hispaniola musste – insbesondere auf der Seite Haitis – im Hinblick auf Waldrodung, Bodenerosion und Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Produktivität das schlimmstmögliche Schicksal über sich ergehen lassen.
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