Empowering Indian teenage girls Hindustan Times/Getty Images

Mädchen haben das Potenzial die Welt zu verändern

NEW YORK – Ich war unlängst im Distrikt Tonk im westindischen Bundesstaat Rajasthan und habe dort einen Mädchentreff besucht. Der „girls club“ ist ein sicherer Ort, an dem heranwachsende Mädchen zusammenkommen können, um begleitet von Mentoren soziale Kontakte zu knüpfen und Lebenskompetenzen zu entwickeln. Bei meiner Ankunft hüpfte mir eine Gruppe von Mädchen im Teenageralter entgegen, die so voller Energie und so fröhlich waren, dass ich mir ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Für einen Moment versuchte ich mir das Potenzial von 600 Millionen solcher Mädchen vorzustellen.

Auf der Erde lebt heute die bislang zahlenmäßig stärkste Generation von Mädchen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren und sie ist bereit, ihre Spuren auf der Welt zu hinterlassen. Regierungen, Entwicklungsorganisationen und private Institutionen sind bestrebt, diese Mädchen dabei zu unterstützen ihr jugendliches Potenzial in einen Motor der Kreativität, des Wirtschaftswachstums und des sozialen Fortschritts zu verwandeln. Doch auf dem Weg in eine solche Zukunft stehen Mädchen immer noch vor erheblichen Hindernissen.  

Rund 170 Millionen Mädchen – fast ein Drittel aller Mädchen auf der Welt – gehen nicht zur Schule. Hier wird eine gewaltige Chance verpasst: Mit jedem Jahr, in dem ein Mädchen keine Schulbildung erhält, sinkt ihr potenzielles Einkommen um 10-20%. Trotzdem gibt es große Hürden dabei, mehr Mädchen Zugang zu Bildung verschaffen – eine davon ist das immer noch weit verbreitete Phänomen der Kinderehe.

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