child poverty Daniel Berehulak/Getty Images

Den Kampf gegen die Armut beschleunigen

KUALA LUMPUR und MANCHESTER – Kann die weltweite Armut bis 2030 beendet werden, wie es die Agenda für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zum Ziel hat? Dieser Termin wurde kürzlich von der UN-Generalversammlung bestätigt, aber gleichzeitig wurde betont, dass „eine Beschleunigung der weltweiten Bemühungen“ erforderlich ist, um die Ursachen der Armut zu bekämpfen. Die internationale Gemeinschaft erforscht neue Lösungen, und dazu können die Lektionen der Vergangenheit hilfreich sein.

Die Bekämpfung der Armut steht schon seit Jahrzehnten im Mittelpunkt der Entwicklungspolitik. Während der 15 Jahre der Millennium-Entwicklungsziele (MEZ), des Vorgängers der Ziele Nachhaltiger Entwicklung (ZNE), ist der Anteil der Menschen, die in Armut – also definitionsgemäß von weniger als 1,90 Dollar pro Tag – leben, deutlich zurückgegangen. Zu Beginn der MEZ im Jahr 2000 lag er noch bei 27% und 2017 nur noch bei etwa 9%.

Auch der Rückgang der Armut in den ersten paar Jahren der ZNE ist auf den ersten Blick beeindruckend. Zwischen Januar 2016 und Juni 2018 konnten schätzungsweise 83 Millionen Menschen aus extremer Armut befreit werden. Allerdings muss dies für weitere 120 Millionen Menschen geschehen, wenn wir das Ziel für 2030 erreichen wollen. Trotz der bisherigen Erfolge ist die Geschwindigkeit der Fortschritte also noch nicht zufriedenstellend.

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