Trump and Kelly Drew Angerer/Getty Images

Die Schlinge zieht sich zu

WASHINGTON, D.C. – Selbst mit einem neuen Aufpasser an seiner Seite, der versucht, etwas Ordnung ins Weiße Haus zu bringen, steckt Präsident Donald Trump weiterhin in einem Haufen Schwierigkeiten. Die jüngste Ernennung von General a. D. John Kelly, vormals Trumps Minister für Heimatschutz, zum Stabschef – er ersetzt den glücklosen Reince Priebus – hat das interne Chaos etwas verringert und zu einem etwas disziplinierteren Verhalten Trumps geführt. Doch all das könnte sich täglich oder gar sekündlich ändern.

Kelly hat der Gewohnheit, dass Mitarbeiter im Oval Office vorbeischneiten, wann immer ihnen danach war, ein Ende bereitet (Trump neigt dazu, die Ansichten der letzten Person, mit der er jeweils gesprochen hat, zu übernehmen), und er hat verlangt, dass Papiere und Memos für den Präsidenten zuerst ihm vorgelegt werden. Zumindest für den Moment haben sich so Anzahl und Wirrheit der Tweets des Präsidenten verringert.

Aufmerksame Trump-Beobachter erwarten freilich, dass Trump sich bald mit der von Kelly ermutigten Disziplin schwertun wird. Angeblich ist sich Kelly Trumps über enormes Ego bewusst und ermutigt sanft, statt Anweisungen zu geben. Kelly hat zudem den Vorteil, dass Trump Generäle hoch schätzt.

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