Sag geradeheraus ,,Nein" zu Bush!

Seit drei Jahre verfolgt Amerikas Präsident eine unilaterale Politik. Er übergeht jeden Hinweis, der seinen Einstellungen widerspricht und räumt grundlegende und seit langem geltende amerikanische Prinzipien beiseite.

Nehmen Sie die ,,Globale Erwärmung". Hierbei hat sich Bush auffällig unerlaubt von der Truppe entfernt (wie man beim Militär sagt). Immer wieder stellt er die wissenschaftlichen Beweise in Frage. (Natürlich waren Bushs akademischen Referenzen noch nie sonderlich beeindruckend). Bushs Einstellung ist mehr als falsch; sie ist einfach peinlich. Tatsächlich war Amerikas Nationale Akademie der Wissenschaften, als sie von Bush darum gebeten worden war, die Angelegenheit zu untersuchen, zu dem weit und breit vernommenen Schluss gelangt (zum einzigen, zu dem sie ehrlicherweise gelangen konnte), dass Treibhausgase eine Bedrohung darstellen. Doch Amerikas Auto-Hersteller lieben ihre Benzinschlucker, und Bushs Kumpel in der Erdölindustrie wollen nicht, dass man sie daran hindert, die Atmosphäre des Planeten zu zerstören. Daher: keine Änderung der Politik!

Auch im Irak verfolgte Bush eine unilaterale Politik. Er hatte behaupte, dass es unwiderlegbare Beweise für eine Beziehung zur Al Queda gegeben habe und dass Saddam über Massenvernichtungswaffen verfüge. Sogar schon vor der Invasion gab es überwältigende Beweise dafür, dass Bush log. Die Aufklärungs-Technologie machte klar, dass der Irak keine Atomwaffen besaß, was der Chef-Inspektor der UNO, Hans Blix, dargelegt hatte. Es ist möglich, dass Bush diese Berichte gelesen hat, sie aber sein Begriffsvermögen überstiegen haben. Es ist auch möglich, dass er nicht glaubte, was er da las. Was auch der Fall sein mochte, die amerikanische Politik beruhte nicht auf Beweisen.

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