Handelt es sich tatsächlich um Krieg?

Die andauernden Luftschläge gegen Terroristenlager und die Infrastruktur in Afghanistan vermitteln den Eindruck, als ob Präsident Bushs Verwendung des Wortes „Krieg” als Amerikas Antwort auf die Terroranschläge am 11. September, seine Berechtigung hätte. Aber ist „Krieg“ tatsächlich das richtige Wort? Kritiker, die sich gegen die Verwendung dieses Wortes aussprechen, sind der Ansicht, dass man gegen einen in alle Winde verstreuten Feind, der über keine Flagge, kein Territorium und auch keinen völkerrechtlichen Status verfügt, nicht Krieg führen kann. Sie ziehen es vor, jede unter solchen Umständen stattfindende Militäraktion als „Polizeiaktion” zu bezeichnen, die darauf ausgerichtet ist, Verdächtige zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Wenn es sich bei den Maßnahmen gegen den Terrorismus tatsächlich um Krieg handelt, so ihre Argumentation, dann kann es sich nur um einen symbolischen Krieg handeln, wie jenen gegen Drogen.
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