NEU-DELHI – Nach vier Jahrzehnten der von Handel und Finanzen getriebenen Integration steckt die Weltwirtschaft derzeit in einem schmerzhaften Fragmentierungsprozess. Die Kehrtwende in Richtung Deglobalisierung, die von zwei reichen Ländern – nämlich den USA unter ihrem früheren Präsidenten Donald Trump und dem Vereinigte Königreich nach dem Brexit-Referendum – eingeleitet wurde, wird inzwischen von geopolitischen Kräften immer schneller vorangetrieben.
Womöglich kündigt das Zerreißen globaler Handelsketten aber bereits die Fragmentierung der internationalen Kapitalmärkte an. Coronabedingte Lockdowns und Werksschließungen haben viele globale Lieferketten unterbrochen und, vor allem in China, wichtige Produktionszentren stillgelegt. Und auch der Krieg in der Ukraine hat Handelsrouten verändert und die Länder des Westens gezwungen, für wichtige Güter wie Öl, Gas, Getreide und Düngemittel alternative Anbieter zu suchen. Die vom Westen durchgesetzten Sanktionen gegen Russland haben den Handel erschwert und zu einem rasanten Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise geführt.
Obgleich der Welthandel womöglich noch stärker zersplittert, wenn große Volkswirtschaften eine CO2-Grenzsteuer und andere protektionistische Maßnahmen einführen, sind die Finanzmärkte weiterhin stark integriert. Grenzüberschreitende Kapitalflüsse werden immer noch kaum reguliert und sind sprunghafter als je zuvor. Für viele Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen erweist sich diese Kombination als fatal.
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With recent landmark legislation to support decarbonization and innovation, the United States is making up for lost time after its failed 40-year experiment with neoliberalism. But if it is serious about embracing a new paradigm, it will need to do more to help bring the rest of the world along.
explains how to minimize the political risks of new spending packages in the US and Europe.
What would a second Donald Trump presidency mean for US foreign policy and the world? While the man himself is unpredictable, his first term and his behavior since losing re-election in 2020 offer plenty of clues, none of which will be comforting to America's allies.
considers the implications of the 2024 presidential election for America's foreign policy and global standing.
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NEU-DELHI – Nach vier Jahrzehnten der von Handel und Finanzen getriebenen Integration steckt die Weltwirtschaft derzeit in einem schmerzhaften Fragmentierungsprozess. Die Kehrtwende in Richtung Deglobalisierung, die von zwei reichen Ländern – nämlich den USA unter ihrem früheren Präsidenten Donald Trump und dem Vereinigte Königreich nach dem Brexit-Referendum – eingeleitet wurde, wird inzwischen von geopolitischen Kräften immer schneller vorangetrieben.
Womöglich kündigt das Zerreißen globaler Handelsketten aber bereits die Fragmentierung der internationalen Kapitalmärkte an. Coronabedingte Lockdowns und Werksschließungen haben viele globale Lieferketten unterbrochen und, vor allem in China, wichtige Produktionszentren stillgelegt. Und auch der Krieg in der Ukraine hat Handelsrouten verändert und die Länder des Westens gezwungen, für wichtige Güter wie Öl, Gas, Getreide und Düngemittel alternative Anbieter zu suchen. Die vom Westen durchgesetzten Sanktionen gegen Russland haben den Handel erschwert und zu einem rasanten Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise geführt.
Obgleich der Welthandel womöglich noch stärker zersplittert, wenn große Volkswirtschaften eine CO2-Grenzsteuer und andere protektionistische Maßnahmen einführen, sind die Finanzmärkte weiterhin stark integriert. Grenzüberschreitende Kapitalflüsse werden immer noch kaum reguliert und sind sprunghafter als je zuvor. Für viele Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen erweist sich diese Kombination als fatal.
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