Drought in Somalia Anadolu Agency/Getty Images

Die Stärkung der Hilfsorganisationen in Afrika

NAIROBI – Das Ausmaß des menschlichen Leidens in Somalia, einem afrikanischen Land, das momentan von einer schweren Dürre geplagt wird, ist fast unbeschreiblich. Es ist schwer, Worte zu finden, um die Zerstörung und das Elend im Land zu beschreiben, das sich inmitten einer längeren Periode rekordverdächtig geringer Niederschläge befindet. Ich habe ausgemergelte Viehherden gesehen, die leblos in den Sand sanken, und ich war vor Ort, als die Zukunft der Menschen vor ihren Augen zu Staub zerfiel.

Aber auch wenn Worte das Ausmaß der Krise nicht angemessen beschreiben können, können sie doch die Reaktion der Welt beeinflussen. Und daher sage ich unmissverständlich: Wenn die internationale Gemeinschaft ihre Politik der Entwicklungshilfe für Afrika nicht ändert, wird der Teufelkreis des Leidens weitergehen.

Die momentane Katastrophe in Somalia ist kein Einzelfall. Da Missernten und immer wieder aufkeimende Konflikte die Lebensmittelversorgung des Kontinents beeinträchtigen, stehen Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner in über einem Dutzend Ländern vor ähnlichen Problemen. Manchen Schätzungen zufolge haben die ostafrikanischen Bauern in der ersten Hälfte dieses Jahres bis zu 60% ihrer Viehherden verloren – also über die Hälfte ihrer größten Einkommensquelle. Angesichts dieser überwältigenden Not bin ich traurig, aber meine Wut ist noch stärker.

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