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Die globale Sicherheitsbedrohung durch Antibiotikaresistenz

SEATTLE – Wir müssen heute der Tatsache ins Auge blicken, dass bei der Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten seit den frühen Erfolgen von Impfungen und dem Einsatz von Antibiotika keine nennenswerten Fortschritte mehr erzielt wurden. Man könnte sagen, die Welt ist rückwärts gerichtet, da Mikroben, die schon einmal behandelt werden konnten, eine Resistenz gegenüber existierenden Therapien entwickeln, und fortlaufend neue Infektionen auftreten, für die es keine wirksamen Therapien gibt.

Die Situation stellt eine ernsthafte und unmittelbare Bedrohung für die Welt dar. Denken wir nur an die globalen Folgen der Ebola-Krise 2014 in Westafrika oder den SARS-Ausbruch 2003, die sogar reiche Volkswirtschaften wie Singapur und Kanada gefährdeten.

Das Auftreten einer extrem tödlichen und sich schnell ausbreitenden antibiotikaresistenten Infektion würde zu einer ungeheuren Zahl von Toten und unvorstellbarem Leid führen. Die Folgen könnten mit denen eines großangelegten Terroranschlags vergleichbar sein. Gemeinschaften könnten sich abschotten, der Reiseverkehr könnte beschränkt oder sogar eingestellt werden, Gesundheitssysteme könnten sich auflösen oder zusammenbrechen, wie auch ganze Volkswirtschaften.

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