5304140446f86f880b26d404_pa4116c.jpg Paul Lachine

In finance we distrust – das Misstrauen gegenüber der Finanzwirtschaft

MAILAND – Überall auf der Welt spitzt sich die Debatte über die Regulierung der Finanzmärkte zu. Es wird eine Vielzahl an Argumenten und Vorschlägen diskutiert, die häufig miteinander konkurrieren – und somit zu allgemeiner und politischer Verwirrung führen.

Ein Ansatz für die Neuregulierung der Finanzmärkte – der sich auf Argumente von unterschiedlicher Überzeugungskraft stützt – ist, die Größe und den Zuständigkeitsbereich von Finanzinstituten zu begrenzen. Einige behaupten, dass kleinere Einheiten Pleite machen können, ohne das System zu beeinträchtigen, und den Steuerzahlern dadurch die Kosten für eine Rettung ersparen. Doch wenn systemische Risiken auftauchen, die noch nicht vollkommen verstanden werden, könnten die kleineren Banken alle gleichzeitig in Konkurs gehen oder finanzielle Probleme bekommen, was der Realwirtschaft schaden würde.

Ein zweites, heiß diskutiertes Argument lautet, dass eine Begrenzung der Größe und des Zuständigkeitsbereichs von Banken relativ geringe Leistungseinbußen verursacht. Darauf stützt sich zudem ein drittes Argument: Große Institute verfügen über übermäßigen politischen Einfluss und „kapern“ damit ihre Regulierer. Um es deutlich zu sagen: Große und gewinnbringende Finanzinstitute werden einen Weg finden, um das Regulierungssystem bekommen, das sie wollen – eines, das mit einem äußerst gewinnbringenden handelsfreundlichen Überbau vereinbar ist, der sich über die Sicherheitsanforderungen hinwegsetzt und versucht, die kurzfristigen Gewinne zu maximieren.

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