Workers at the Maridaidi Farm in Naivasha SIMON MAINA/AFP/Getty Images

Eine amazonische Handelsstrategie für Afrika

ACCRA – Bei einem Gipfeltreffen in Kigali, Ruanda, unterzeichneten vor kurzem 44 afrikanische Staatschefs ein neues Freihandelsabkommen, das die Geschäftspraktiken der Region verändern soll. Träten alle Länder der Afrikanischen Union dieser Kontinentalen Freihandelszone (Continental Free Trade Area, AfCFTA) bei, wäre der daraus entstehende Binnenmarkt einer der größten der Welt – mit 54 Ländern und einem gemeinsamen Volumen von etwa vier Billionen Dollar.

Aber ob das Abkommen vollständig umgesetzt wird, bleibt unklar. Zehn Länder haben ihre Unterschrift verweigert, darunter Nigeria, eine der größten afrikanischen Volkswirtschaften und das bevölkerungsreichste Land des Kontinents. Sollen auch diese Bastionen des Protektionismus von AfCFTA überzeugt werden, muss das Abkommen so gestaltet werden, dass alle Teilnehmer davon profitieren. Um dies zu erreichen, können sich dessen Fürsprecher durch den E-Commerce-Giganten Amazon inspirieren lassen.

Seit seiner Gründung im Jahr 1994 revolutioniert Amazon die Interaktion zwischen Produzenten und Konsumenten. Mit seiner „Plattformstrategie“ für den Einzelhandel hat der Internet-Gigant Unternehmen so miteinander verbunden, dass alle davon profitieren. Kunden können leicht auf Produkte und Dienstleistungen zugreifen, und die Unternehmen haben einen kostengünstigen Zugang zu den Konsumenten. Durch die Beseitigung von Zugangsbarrieren hat Amazons Plattformsystem sogar neue Unternehmen und Dienstleistungen hervorgebracht.

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