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Trumps Aussagen zur US-Einwanderung im Faktencheck

WASHINGTON, DC – Webster’sDictionary definiert einen Notstand (emergency) als „plötzliches, dringendes, normalerweise unerwartetes Ereignis, das sofortiges Tätigwerden erfordert“. Setzt man diesen Standard an, so ist die Behauptung von US-Präsident Donald Trump, dass die USA es mit einem Einwanderungsnotstand zu tun hätten, schlicht nicht glaubwürdig. Die USA sind seit ihrer Gründung ein Einwanderungsland, und die Nettoeinwanderung geht seit 2007 tatsächlich zurück. Weil das Thema so häufig in irreführender Weise dargestellt wird, ist es wichtig, die Fakten zu klären.

Es liegt beim derzeitigen System mit Sicherheit Einiges im Argen. Es gibt drei wichtige Probleme: Die USA müssen die Weise verbessern, wie sie Einwanderer behandeln, sie brauchen bessere Methoden zur Begrenzung der illegalen Einwanderung, und sie müssen das Visasystem reformieren, um seinen Nutzen zu steigern und seine Kosten zu senken.

Die zunehmend inhumane Behandlung von Einwanderern durch die Trump-Regierung wird das System nicht reparieren. Sie hat sich im Gegenteil zu einem Quell nationaler Scham entwickelt. Trumps Entscheidung, das DACA-Programm zu beenden, war gewissenlos. Rund 800.000 Menschen, die als Kinder (durchschnittlich im Alter von sieben Jahren) in die USA gebracht wurden, droht nun die Zwangsrückführung in Länder, die sie kaum kennen.

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