brown63_Peter MacdiarmidGetty Images_g20londonsummit2009 Peter Macdiarmid/Getty Images

Für globale Führung im Kampf gegen COVID-19 heißt es jetzt oder nie

LONDON – Führende Persönlichkeiten aus Medizin, Wirtschaft, Politik und der Zivilgesellschaft haben sich in dieser Woche gemeinsam für sofortige, koordinierte Maßnahmen schon in den nächsten Tagen ausgesprochen, um die zu Bekämpfung der COVID-19-Krise benötigten Mittel zu mobilisieren, zu verhindern, dass die derzeitige Gesundheitskatastrophe sich zu einer der schlimmsten in der Geschichte ausweitet, und eine weltweite Depression abzuwenden. Wie ein offener Brief an die weltweiten Staats- und Regierungschefs konstatiert, gibt es derzeit viele unnötige Todesfälle, werden andere Gesundheitsprobleme ignoriert und die Wirtschaft ganzer Länder verheert, weil wir bei der Bekämpfung von COVID-19 derart hinterherhinken.

Während der globalen Finanzkrise von 2008 arbeiteten die Staats- und Regierungschefs der G20 zusammen, um die globale Reaktion zu koordinieren. Und bei anderen Notfällen der Vergangenheit – wie Tsunamis, Bürgerkriegen oder Epidemien – beriefen Koalitionen von Ländern Geberkonferenzen ein, um die notwendigen Mittel aufzubringen. Heute brauchen wir beides: eine G20-Arbeitsgruppe zur Koordinierung der internationalen Unterstützung und eine Geberkonferenz, um diese Unterstützung wirksam werden zu lassen.

Vor einem Jahrzehnt ließ sich die unmittelbare Wirtschaftskrise überwinden, nachdem der Unterkapitalisierung des Bankensystems begegnet wurde. Diesmal wird die Wirtschaftskrise solange nicht enden, bis der gesundheitliche Notstand bewältigt ist, und dieser lässt sich nicht beenden, indem man die Krankheit in einem Land allein bekämpft. Er kann erst enden, wenn alle Länder sich von COVID-19 erholen und es daran gehindert wird, regelmäßig wieder aufzutreten.

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