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Globale Gesundheit lohnt jede Investition

Die Pandemie und die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine haben Fortschritte bei der Bekämpfung vieler Krankheiten zunichte gemacht: Sie haben die Lebenserwartung gesenkt, die Zahl der Grundimmunisierungen verringert und die psychosozialen und psychischen Probleme in der ganzen Welt verstärkt. Um diese Probleme anzugehen, werden sowohl Geld als auch neue Partnerschaften benötigt.

LUXEMBURG – Niemand hat das Ausmaß vorhersehen können, in dem COVID-19 Jahrzehnte des Fortschritts in der weltweiten öffentlichen Gesundheit zurückdrehen  würde. Die Welt leidet noch immer unter diesem Schock. Wir haben die Chance – und die Pflicht –, daraus die richtigen Lehren zu ziehen, um die andauernden Folgen abzumildern und zugleich die Gefahren künftiger Pandemien auf ein Minimum zu begrenzen.

Trotz neuer Bedrohungen dürfen wir nicht zulassen, dass wir unsere Aufmerksamkeit von COVID-19 abwenden. Die Pandemie hat beträchtliche Defizite in unseren globalen Gesundheitssystemen aufgezeigt. Nichts dagegen zu tun, wäre falsch, denn es gibt keinen Zielkonflikt zwischen Gesundheit und wirtschaftlicher Entwicklung:  COVID-19 hat gezeigt, dass Gesundheit für Entwicklung, Wohlstand und nationale Sicherheit zentral ist.

Die pandemiebedingten Versorgungsausfälle im Gesundheitswesen haben zu einer steilen Zunahme von HIV, Tuberkulose, Malaria und auch vielen nicht ansteckenden Krankheiten geführt – und zwar sowohl bei den nicht gemeldeten Fällen als auch bei den Todesfällen. Dies vor allem bei Krankheiten, bei deren Kontrolle die Welt zuvor große Fortschritte erzielt hatte. Schlimmer noch: Die Pandemie hat zu einer verringerten Lebenserwartung, einem Rückgang von Grundimmunisierungen und einer Zunahme von psychosozialen und die psychischen Problemen geführt.

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