PARIS – „Deutschland, Deutschland“ rufen Tausende von Flüchtlingen vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest angesichts ihrer offensichtlichen Abweisung durch die ungarische Politik. Sie träumen von Deutschland – nicht von einem beliebigen europäischen Land, sondern speziell von Deutschland – ebenso wie vor über einem Jahrhundert die europäischen Armen auf der Flucht von dem Elend – und manchmal vor Pogromen – von Amerika geträumt haben.
Dies stellt eine dramatische Veränderung gegenüber früher dar. Was für ein Kontrast besteht doch zwischen dem Foto von einem kleinen jüdischen Jungen im Warschauer Ghetto vor weniger als achtzig Jahren und einem aktuellen Bild aus München von einem lächelnden Flüchtlingskind, dessen Kopf durch die Mütze eines Polizisten geschützt wird. Für das erste Kind bedeutete Deutschland den sicheren Tod. Für das zweite hingegen bedeutet das Land heute eine Hoffnung auf ein besseres Leben.
Und Deutschland stellt nicht nur eine abstrakte Hoffnung dar, sondern nimmt mehr Migranten auf als jedes seiner europäischen Nachbarländer. Kanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, das Land werde in diesem Jahr mindestens 800.000 Asylbewerber aufnehmen. Wie kann sich ein Land so schnell von der Dunkelheit ans Licht bewegen?
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With recent landmark legislation to support decarbonization and innovation, the United States is making up for lost time after its failed 40-year experiment with neoliberalism. But if it is serious about embracing a new paradigm, it will need to do more to help bring the rest of the world along.
explains how to minimize the political risks of new spending packages in the US and Europe.
What would a second Donald Trump presidency mean for US foreign policy and the world? While the man himself is unpredictable, his first term and his behavior since losing re-election in 2020 offer plenty of clues, none of which will be comforting to America's allies.
considers the implications of the 2024 presidential election for America's foreign policy and global standing.
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PARIS – „Deutschland, Deutschland“ rufen Tausende von Flüchtlingen vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest angesichts ihrer offensichtlichen Abweisung durch die ungarische Politik. Sie träumen von Deutschland – nicht von einem beliebigen europäischen Land, sondern speziell von Deutschland – ebenso wie vor über einem Jahrhundert die europäischen Armen auf der Flucht von dem Elend – und manchmal vor Pogromen – von Amerika geträumt haben.
Dies stellt eine dramatische Veränderung gegenüber früher dar. Was für ein Kontrast besteht doch zwischen dem Foto von einem kleinen jüdischen Jungen im Warschauer Ghetto vor weniger als achtzig Jahren und einem aktuellen Bild aus München von einem lächelnden Flüchtlingskind, dessen Kopf durch die Mütze eines Polizisten geschützt wird. Für das erste Kind bedeutete Deutschland den sicheren Tod. Für das zweite hingegen bedeutet das Land heute eine Hoffnung auf ein besseres Leben.
Und Deutschland stellt nicht nur eine abstrakte Hoffnung dar, sondern nimmt mehr Migranten auf als jedes seiner europäischen Nachbarländer. Kanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, das Land werde in diesem Jahr mindestens 800.000 Asylbewerber aufnehmen. Wie kann sich ein Land so schnell von der Dunkelheit ans Licht bewegen?
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