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Deutschland in der neuen Weltordnung

BERLIN – Nun ist er also im Amt, Donald J. Trump, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, und hat gleich in seiner Antrittsrede vor dem versammelten Washingtoner Establishment klar gemacht, dass er mitnichten daran denkt, sich im Amt anzupassen. „America first!“ heißt sein Programm, und damit wird die Abkehr, ja vermutlich sogar die willentliche Zerstörung dessen, was die unterschiedlichsten Präsidenten von Demokraten und Republikanern seit Franklin D. Roosevelt aufgebaut und (mal besser, mal schlechter) erhalten hatten und was unter dem Begriff der „amerikanischen Weltordnung“ sicherheitspolitisch und wirtschaftlich zusammengefasst wurde.

Der Übergang von einer durch die USA garantierten Weltordnung, von einer globalen Führungsmacht also, zu einem Amerika des Nationalismus und Isolationismus, von einem Hegemon zu einer Großmacht unter anderen Großmächten also, die zwar nach wie vor die mit weitem Abstand stärkste auf dem Globus bleiben wird, wird nicht nur das Land verändern, sondern auch Weltordnung.

Allein die wirtschaftlichen und politischen Folgen eines von den USA, dem jahrzehntelangen Motor des freien Welthandels, ausgehenden Protektionismus und des Versuchs, die Globalisierung zu revidieren oder zumindest zugunsten einer engen nationalen Interessendefinition der USA umzukehren, werden massiv und sind heute kaum abschätzbar. Das letzte Mal, als sich die Welt in diesen Abgrund gestürzt hatte, war in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts gewesen. Die Folgen sind bekannt.

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