German G20 Adam Berry/Stringer

Globalisierung, aber gerecht

BERLIN – Wenn die Welt stabiler werden soll, müssen wir das Gefälle zwischen den reichsten und den ärmsten der Erde verringern. Wir haben in diesem Jahr mit unserer G20-Präsidentschaft zu einem besonderen zeitpunkt Verantwortung für die internationale zusammenarbeit übernommen. zwar entwickelt sich die Weltwirtschaft robust, auch gerade wieder in Europa. Doch sind viele beunruhigt über die Gefahr von Kriegen und Konflikten und den Erfolg populistischer Bewegungen. Dies war bei unserer Bewerbung nicht unbedingt abzusehen, aber es spornt uns an.

Denn eines ist klar: Nationale Alleingänge oder gar eine rückabwicklung internationaler Kooperationen und Vereinbarungen sind keine Antwort auf die globalen Herausforderungen unserer zeit. Es ist schlicht falsch, dass die internationale zusammenarbeit ein Nullsummenspiel ist, bei dem es Gewinner und Verlierer geben muss. Kooperation zwischen den Staaten hat unser zusammenleben sicherer gemacht, und die internationale Arbeitsteilung ist die Grundlage unseres Wohlstandes.

Richtig ist allerdings, dass die Globalisierung einen Ordnungsrahmen braucht, der allen zugutekommt – weltweit. Um Sicherheit und Wohlstand langfristig zu gewährleisten, müssen wir das enorme Wohlstandsgefälle zwischen den reichen und den ärmsten Ländern dieser Erde, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent weiter verringern. Die Gruppe der 20, die sowohl aus Industriestaaten wie aus Schwellenländern besteht, ist das richtige Forum für eine solche globale Ordnungspolitik. Ein besseres und effizienteres Format haben wir nicht.

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