Prostest before G20 in Hamburg Getty Images

Der fehlgeleitete Globalismus der G-20

HAMBURG – Der diesjährige G-20-Gipfel in Hamburg verspricht interessanter zu werden als die Veranstaltungen dieser Art in den letzten Jahren. Zunächst einmal, weil US-Präsident Donald Trump, der Multilateralismus und internationale Zusammenarbeit mit ausgesuchter Geringschätzung behandelt, erstmals daran teilnehmen wird.

Trump kommt nach Hamburg, nachdem er sich bereits von einer der wichtigsten Zusagen des letztjährigen Gipfels verabschiedet hat – nämlich dem Pariser Klimaabkommen „ehestmöglich“ beizutreten. Und von den auf diesen Treffen gewohnheitsmäßig geäußerten Aufrufen, dem Protektionismus abzuschwören oder den Flüchtlingen mehr Hilfe zu gewähren, wird er wohl auch nur mäßig begeistert sein.

Überdies folgt der Gipfel in Hamburg auf zwei dieser Treffen in autoritären Ländern – 2015 in der Türkei und 2016 in China – wo Proteste unterdrückt werden konnten. Der diesjährige Gipfel verspricht eine Gelegenheit für lautstarke Demonstrationen auf den Straßen zu bieten, die sich nicht nur gegen Trump, sondern auch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und Russlands Präsidenten Wladimir Putin richten.

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