NEU-DELHI – Die Preise für Primärrohstoffe haben im vergangenen Jahr – und insbesondere während der letzten sechs Monate – eine Achterbahnfahrt hingelegt. Auf den Terminmärkten sind die Rohölpreise in dem Monat vom 8. Februar bis zum 8. März 2022 von 89 Dollar pro Barrel auf 124 Dollar pro Barrel gestiegen und dann im Folgemonat um 23 % auf 95 Dollar pro Barrel gefallen. Am 8. Juni stieg der Preis erneut auf 122 Dollar pro Barrel, aber fiel dann am 4. August auf 88 pro Barrel – also noch unter das Niveau von Anfang Februar.
Die Preise von Weizen-Futures haben eine ähnliche Volatilität an den Tag gelegt. Der Preis von Winterweizen der Sorte Soft Red stieg von 332 Dollar pro Tonne im Januar auf 672 pro Tonne im April, war jedoch bis Juni auf 380 Dollar zurückgefallen – was noch immer etwa 50 % mehr ist als vor einem Jahr, aber deutlich unter den Wahnsinnspreisen vom Frühjahr liegt.
Diese dramatischen Preisschwankungen wurden nicht durch Veränderungen der realen Produktion und Nachfrage ausgelöst. Starke Spitzen bei den Preisen für Rohstoffe auf durch den russischen Krieg gegen die Ukraine bedingte Angebotsverknappungen zu schieben wird den Tatsachen in Gänze nicht gerecht. Insbesondere der starke Anstieg der Gewinnmargen der großen Ölgesellschaften und der Agrarindustrie zeigt, dass diese die Preise für Energie bzw. Lebensmittel deutlich über ein Niveau angehoben haben, das sich durch ihre eigenen Kostensteigerungen rechtfertigen ließe. Doch wie ich bereits an anderer Stelle angemerkt habe, haben fieberhafte Spekulationen überwiegend durch Finanzunternehmen wie Hedgefonds, die den Handel dominieren, die Lage deutlich verschlimmert.
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Richard Haass
explains what caused the Ukraine war, urges the West to scrutinize its economic dependence on China, proposes ways to reverse the dangerous deterioration of democracy in America, and more.
If the US Federal Reserve raises its policy interest rate by as much as is necessary to rein in inflation, it will most likely further depress the market value of the long-duration securities parked on many banks' balance sheets. So be it.
thinks central banks can achieve both, despite the occurrence of a liquidity crisis amid high inflation.
The half-century since the official demise of the Bretton Woods system of fixed exchange rates has shown the benefits of what replaced it. While some may feel nostalgic for the postwar monetary system, its collapse was inevitable, and what looked like failure has given rise to a remarkably resilient regime.
explains why the shift toward exchange-rate flexibility after 1973 was not a policy failure, as many believed.
NEU-DELHI – Die Preise für Primärrohstoffe haben im vergangenen Jahr – und insbesondere während der letzten sechs Monate – eine Achterbahnfahrt hingelegt. Auf den Terminmärkten sind die Rohölpreise in dem Monat vom 8. Februar bis zum 8. März 2022 von 89 Dollar pro Barrel auf 124 Dollar pro Barrel gestiegen und dann im Folgemonat um 23 % auf 95 Dollar pro Barrel gefallen. Am 8. Juni stieg der Preis erneut auf 122 Dollar pro Barrel, aber fiel dann am 4. August auf 88 pro Barrel – also noch unter das Niveau von Anfang Februar.
Die Preise von Weizen-Futures haben eine ähnliche Volatilität an den Tag gelegt. Der Preis von Winterweizen der Sorte Soft Red stieg von 332 Dollar pro Tonne im Januar auf 672 pro Tonne im April, war jedoch bis Juni auf 380 Dollar zurückgefallen – was noch immer etwa 50 % mehr ist als vor einem Jahr, aber deutlich unter den Wahnsinnspreisen vom Frühjahr liegt.
Diese dramatischen Preisschwankungen wurden nicht durch Veränderungen der realen Produktion und Nachfrage ausgelöst. Starke Spitzen bei den Preisen für Rohstoffe auf durch den russischen Krieg gegen die Ukraine bedingte Angebotsverknappungen zu schieben wird den Tatsachen in Gänze nicht gerecht. Insbesondere der starke Anstieg der Gewinnmargen der großen Ölgesellschaften und der Agrarindustrie zeigt, dass diese die Preise für Energie bzw. Lebensmittel deutlich über ein Niveau angehoben haben, das sich durch ihre eigenen Kostensteigerungen rechtfertigen ließe. Doch wie ich bereits an anderer Stelle angemerkt habe, haben fieberhafte Spekulationen überwiegend durch Finanzunternehmen wie Hedgefonds, die den Handel dominieren, die Lage deutlich verschlimmert.
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