Der Kampf gegen den „neuen" Terrorismus

Je stärker der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf in seine heiße Phase eintritt, desto lauter werden kritische Stimmen, die argumentieren, dass der von Präsident George W. Bush im Irak geführte Krieg das Problem der Terrorismusbekämpfung erschwert habe. Dies ist ein schwerer Vorwurf, denn die Welt braucht eine umfassendere Strategie gegen den Terrorismus.

Der Terrorismus ist weder eine neue Erscheinung, noch haben wir es dabei mit einem einzigen Feind zu tun. Terrorismus ist eine seit langem verfolgte Methode der Konfliktaustragung, die häufig als vorsätzlicher Angriff auf Unschuldige zum Zwecke der Verbreitung von Furcht definiert wird. Bei den Angriffen auf New York und Washington im Jahre 2001 handelte es sich um die dramatische Eskalation eines uralten Phänomens, auch wenn sich der heutige Terrorismus von dem vergangener Zeiten unterscheidet.

Heute sind Massenvernichtungswaffen kleiner, billiger und leichter erhältlich. Bei den Bomben­angriffen im vergangenen März in Madrid wurden Mobiltelefone als Zünder eingesetzt. Die Kosten einer Flugzeugentführung sind relativ niedrig. Schließlich verfügen einst auf örtliche oder nationale Einflussbereiche beschränkte Gruppen dank der Revolution in der Informationstechnologie heute über kostengünstige Kommunikations- und Organisationsmöglichkeiten, die sie in die Lage versetzen, weltweit aktiv zu werden. Das El-Kaida-Netzwerk soll angeblich 50 oder mehr Länder umfassen.

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