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Das wilde Ringen der Fed um Inflationskontrolle

NEW HAVEN – Die US-Notenbank Federal Reserve hat eine abrupte Kehrtwende vollzogen – eine durchaus untypische Richtungsänderung für eine Institution, die seit langem für ihre schleppenden und bedächtigen Änderungen der Geldpolitik bekannt ist. Auch wenn sich die jüngste Kommunikation der Fed (noch ist sie nicht aktiv geworden) weniger kreativ gestaltet als von mir erhofft, so hat sie doch zumindest erkannt, dass sie ein ernsthaftes Problem hat.

Bei diesem Problem handelt es sich natürlich um die Inflation. Ebenso wie damals, als ich in den frühen 1970er Jahren unter Arthur Burns bei der Fed tätig war, haben auch die Entscheidungsträger von heute den Ausbruch der Inflation wieder falsch diagnostiziert. Der derzeitige Anstieg der Inflation ist nicht vorübergehender Natur und kann nicht als Ergebnis spezifischer Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19 abgetan werden. Vielmehr präsentiert sich dieser Anstieg umfassend und andauernd. Verstärkt wird er durch den Lohndruck, der sich aus einer beispiellos angespannten Situation auf dem US-Arbeitsmarkt ergibt. Unter diesen Umständen wäre die fortgesetzte Verweigerung einer Kurskorrektur durch die Fed ein monumentaler strategischer Fehler gewesen.

Doch ein Problem zu erkennen ist lediglich der erste Schritt in Richtung einer Lösung. Und die wird alles andere als einfach werden.

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