varoufakis57_LOUISA GOULIAMAKIAFPGetty Images_yanis varoufakis Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Ich bin nicht Boris

ATHEN – Schon seit Boris Johnson mit dem Schwur, das britische Austrittsabkommen mit der Europäischen Union nachzuverhandeln, in Nr. 10 Downing Street einzog, ist es gängige Ansicht vieler Brexit-Gegner, dass der neue britische Premierminister „einen auf Varoufakis macht“ und in ähnlicher Weise zerquetscht werden würde.

Die BBC-Reporterin Katya Adler berichtete aus Brüssel, dass EU-Vertreter von „Varoufakis, die Fortsetzung“ sprächen: „‚vielen sinnlosen Treffen‘ mit Premierminister Johnson – so wie es ihrer Ansicht auf dem Höhepunkt der griechischen Schuldenkrise mit Griechenlands kontroversem Finanzminister der Fall war.“ Der ehemalige Verkehrs- und Bildungsminister Lord Adonis (Labour) ergänzte den Vergleich um eine Äußerung seiner Bewunderung für die deutsche Bundeskanzlerin: „[Angela] Merkel behandelt Großbritannien wie Griechenland und Johnson wie Varoufakis“, tweetete er.

Johnson muss das alles gewaltig amüsieren. Er weiß, dass wir beide im Vorfeld des Brexit-Referendums vom Juni 2016 gegensätzlichen Lagern angehörten. Während er Großbritannien mit seinem berüchtigten Bus bereiste und die Leave-Kampagne anführte, lief ich überall im Vereinigten Königreich neben Politikern wie John McDonnell (Labour) und Caroline Lucas (Grüne) her und forderte die Wähler auf, den Brexit-Sirenen Widerstand zu leisten.

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