News reporters with cameras Will Russell/Getty Images

Make Journalismus Great Again

OXFORD – „Fake News“ sind im Zentrum der Debatte über die Zukunft des Journalismus angekommen. Mit Berichten über die Tiraden eines amerikanischen Präsidenten, russische „Bots“ in Kommunikationsprogrammen und Betrügereien und Täuschung wird um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit konkurriert. Aber sind Fake News wirklich die größte Bedrohung, mit der die traditionellen Medien angesichts sinkender Einnahmen und Leserzahlen konfrontiert sind?

In einem Medienumfeld, das immer anfälliger für eine atemlose Berichterstattung wird, kann es schwierig sein, Fakten von frei erfundenen oder bewusst verzerrten Inhalten zu trennen, die in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Die starke Ausbreitung von „Bots“ – Computerprogramme, die automatisch Desinformation verbreiten – hat die Grenzen weiter verschwimmen lassen. Und da die Methoden der Manipulation zahlreicher werden, dürfte auch das Problem noch gravierender werden.

Und trotzdem hat die nahezu ständige Fokussierung auf Fake News viele Akteure in der Branche von ernsteren Herausforderungen abgelenkt, mit denen der professionelle Journalismus konfrontiert ist. Die Erosion klassischer Geschäftsmodelle und die wachsende Abhängigkeit von Dritten, die digitale Inhalte verbreiten – wie Facebook und Google – hat Nachrichtenagenturen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und ihre Gewinne stark geschmälert. Erschwerend kommt hinzu, dass die Leser den Informationen nicht mehr vertrauen, die ihnen präsentiert werden. Das lässt darauf schließen, dass es bei diesem Problem um mehr geht als Fake News.

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