Arctic drilling in the Alberta Tar Sands kris krüg/Flickr

Die gefährliche Geschäftsstrategie von ExxonMobil

NEW YORK – Die gegenwärtige Geschäftsstrategie des US-Mineralölkonzerns ExxonMobil ist eine Gefahr für seine Aktionäre und für die Welt. Ein Bericht des Ausschusses für die Arktis des amerikanischen National Petroleum Council unter Vorsitz von ExxonMobil-Chef Rex Tillerson hat uns dies erneut vor Augen geführt. Der Bericht fordert die US-Regierung auf, Bohrungen für Öl und Gas in der Arktis fortzusetzen – ohne auf die Konsequenzen für den Klimawandel einzugehen.

Während andere Ölkonzerne beginnen, den Klimawandel offen zu thematisieren, wird die Realität im Geschäftsmodell von ExxonMobil weiterhin geleugnet. Dieser Ansatz ist nicht nur moralisch falsch; er ist auch finanziell zum Scheitern verurteilt.

2014 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, eine düstere Mahnung, was für den Planeten bei den diesjährigen globalen Klimaverhandlungen auf dem Spiel steht, die bei der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris ihren Höhepunkt finden werden. Die Regierungen der Welt haben sich geeinigt, die durch den Menschen verursachte Klimaerwärmung auf weniger als 2º Celsius zu begrenzen. Der gegenwärtige Entwicklungsverlauf lässt allerdings auf eine Erwärmung schließen, die weit über diese Grenze hinausgeht und am Ende dieses Jahrhunderts möglicherweise 4-6º Celsius betragen wird. Die Antwort ist natürlich ein Umstieg von fossilen Brennstoffen auf kohlenstoffarme Energieträger wie Wind- und Solarenergie und auf Elektrofahrzeuge, die mit kohlenstoffarm erzeugtem Strom betrieben werden.

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