eu sculpture frankfurt Hannelore Foerster/Getty Images

Kann eine Reform der Eurozone Trump in Schach halten?

BRÜSSEL – US-Präsident Donald Trump nutzt wirtschaftliche Kriegsführung, um seine außenpolitischen Ziele zu verfolgen. Im August kündigte seine Regierung an, die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Türkei zu verdoppeln, um die türkischen Behörden zu unter Druck zu setzen, einen amerikanischen Pastor freizulassen, der zwei Jahre lang wegen Spionageverdachts inhaftiert war. Anfang des kommenden Monats werden die Vereinigten Staaten zudem ihre einseitigen Sanktionen gegen den Iran verschärfen.

Die Regierung Trump weiß um die spürbare wirtschaftliche Hebelwirkung, die die USA dank der Rolle des Dollars als dominante Reservewährung der Welt entfalten können. Um der unverhältnismäßig großen Macht Amerikas zur Destabilisierung der Weltwirtschaft etwas entgegenzusetzen, muss daher der Anteil des internationalen Handels in Dollar verringert werden. Kann der Euro als glaubwürdige Alternative dienen?

Der Euro ist die zweitwichtigste Währung der Welt, liegt aber immer noch weit hinter dem US-Dollar zurück. Zwei Drittel aller von lokalen Banken in Fremdwährung vergebenen Kredite lauten auf Dollar, verglichen mit lediglich 20 Prozent auf Euro. Ähnlich verhält es sich bei den weltweiten Devisenreserven.

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