salin2_JOHN THYS_AFP_Getty Images JOHN THYS/AFP/Getty Images

Europas Bußgelder gegen Google gehen zu weit

PARIS: Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union scheinen Google besonders auf dem Kieker zu haben. Im Juni 2017 verhängte die Europäische Kommission wegen Verstößen gegen EU-Kartellrecht ein Bußgeld in Höhe von 2,42 Milliarden Euro gegen das Unternehmen, nachdem Sie folgendes Fazit gezogen hatte: „Google hat seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschine missbraucht, indem es einem anderen Google-Produkt, seinem Einkaufsvergleichsdienst, einen ungesetzlichen Vorteil eingeräumt hat.“

Im vergangenen Monat nahm die Kommission erneut ins Visier und verhängte ein Bußgeld in Höhe von 4,34 Milliarden Euros gegen Google wegen „ungesetzlicher Praktiken in Bezug auf Android-Mobilgeräte“. Google hatte Verträge mit den Herstellern von Mobilgeräten und mit Netzwerkbetreibern geschlossen, „die Google-Such-App und die Browser-App (Chrome) vorzuinstallieren“. Zudem scheint es, dass das Europäische Parlament und mehrere EU-Mitgliedstaaten Google aufspalten möchten, indem sie dessen Suchmaschine von anderen möglichen Einnahmequellen entkoppeln.

Es steht außer Zweifel, dass Google im Internet eine einzigartige Stellung einnimmt. Was die Suchaktivitäten angeht, hat es seit über einem Jahrzehnt einen Marktanteil von rund 90%, was viele angebliche Verteidiger des Wettbewerbs dazu gebracht hat, Google wegen des „Missbrauchs“ seiner „marktbeherrschenden Stellung“ zu kritisieren. Doch die meisten dieser Angriffe sind durch eine Kombination aus falschen Vorstellungen und fragwürdigen Behauptungen über erlittene Schäden durch Googles Wettbewerber motiviert.

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