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Europas Irrtum der kleinen Schritte

ATHEN – Europa ist einer gemeinsamen Währung ausgeliefert, die nicht nur für die Integration des Kontinents unnötig war, sondern sogar die Europäische Union selbst untergräbt. Was sollen wir also mit dieser Währung anfangen, ohne einen Staat zu haben, der sie stützt – oder mit den neunzehn europäischen Staaten, die eine Währung haben, über die sie keine Kontrolle besitzen?

Die logische Antwort ist, entweder den Euro abzuschaffen, oder ihm einen föderalen Staat zur Seite zu stellen. Das Problem ist aber, dass die erste Lösung enorm teuer wäre, und die zweite in einem politischen Klima, in dem die Souveränität momentan eher renationalisiert wird, nicht durchführbar scheint.

Diejenigen, die sich darüber einig sind, dass es zu kostspielig wäre, den Euro abzuschaffen, entwickeln nun ein Wunschdenken, das momentan sehr in Mode ist – insbesondere nach der Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten von Frankreich. Sie glauben, Europa werde – wie auch immer – schon einen Weg hin zur stärkeren Vergemeinschaftung finden. Ihr Motto scheint zu sein, einfach „am Ball zu bleiben“.

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