bildt113_Grant FaintGetty Images_EUmap Grant Faint/Getty Images

Die Rückkehr der EU-Erweiterung

STOCKHOLM – Es mag sich seltsam anhören, aber ausgerechnet die erfolgreichste EU-Politik aller Zeiten war in Brüssel in den letzten zehn Jahren zutiefst unbeliebt. Jetzt allerdings hat sich die Sichtweise der politischen und regierenden Institutionen der Gemeinschaft geändert: Die EU-Erweiterung ist zurück auf der Tagesordnung, und dort wird sie auch bleiben.

Durch die Erweiterung und Entwicklung der EU hat sich Europa radikal verändert. Von ursprünglich sechs hat sie sich auf momentan 27 Mitglieder vergrößert. Während die Union Mitte des 20. Jahrhunderts ursprünglich dazu gedacht war, die französisch-deutsche Versöhnung zu fördern, wurde sie bald – nach dem Sturz der Diktaturen in Griechenland, Portugal und Spanien – zu einem Mittel zur Sicherung der Demokratie in Südeuropa. Und nach dem Ende des Kommunismus hat die EU-Erweiterung große Teile Zentral- und Osteuropas grundlegend verändert.

Die EU verdankt ihren Wohlstand ihrem riesigen Binnenmarkt, auf dem sich Menschen, Waren, Ideen und Kapital frei bewegen können und viele alte Grenzen und Barrieren nach und nach verschwunden sind. Weder war die europäische Erweiterung und Integration immer leicht, noch ist sie vollständig. Aber insgesamt war sie ein phänomenaler Erfolg.

https://prosyn.org/5PjK0g6de