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Brandlöschung mit Benzin: Die europäische Einlagensicherung

MÜNCHEN – Europa diskutiert derzeit die gemeinsame Einlagensicherung für die Banken der Eurozone. Die Befürworter, allen voran die EU-Kommission und die EZB, verweisen darauf, dass mit einer solchen Sicherung die Gefahr einer Depositenflucht in Krisenzeiten gebannt würde. Die Gegner verweisen auf die fehlende Symmetrie der Bankenrisiken wegen des hohen Anteils der faulen Kredite in den Bilanzen der Banken mancher Länder. Erst müssten die Bankbilanzen bereinigt werden, und dann könne man weiter sehen.

In der Tat: Während die Banken stabiler Länder auf einen Anteil fauler Kredite an allen ausgereichten Krediten von weniger als 2% kommen, verzeichnet die letzte, im April veröffentlichte Statistik des IWF für Irland 11%, Italien 16%, Zypern 40% und Griechenland 46%.

Aber die asymmetrische Belastung mit faulen Krediten ist gar nicht einmal entscheidend. Gegen die Einlagensicherung spricht vor allem, dass sie die Banken zum zocken veranlassen würde. Selbst die Zombie-Banken der Eurozone würden nämlich durch die Einlagenversicherung in die Lage versetzt, sich nach Belieben Spargelder in Europa zu besorgen, um damit weltweit Ramschprojekte zu finanzieren.

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