LONDON – Im letzten November hat die Europäische Kommission eine radikale Reform des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts vorgeschlagen. Aber in der darauf folgenden Debatte – und durch den neuen Vorschlag, den die Kommission im April veröffentlichte – wurde klar, dass trotz der Fortschritte, die die EU in den letzten Jahren bei der Gestaltung der Gemeinschaftspolitik gemacht hat, immer noch Misstrauen herrscht.
Mit der von der Kommission ursprünglich vorgeschlagenen Regelung sollten die strengen Grenzen für Staatsschulden und Haushaltsdefizite durch landesspezifische (im Rahmen einer Nachhaltigkeitsuntersuchung festgelegte) Schuldenverringerungsziele und mittelfristige nationale Haushaltspläne ersetzt werden. Dies hätte durch einen einfachen „Kostenpfad“ kontrolliert werden sollen – verpflichtende jährliche, an schwankende Konjunkturzyklen angepasste Nettoausgabengrenzen, die keine Zinszahlungen einschließen. Dafür wäre die Durchsetzung der Regelung verstärkt worden.
Allerdings waren weder Deutschland noch Italien von dieser Lösung überzeugt: Die Deutschen hatten Angst, das neue System würde der Kommission zu viel Freiraum bei den Schuldenverringerungszielen geben, was sie verstärktem politischen Druck aussetzen könnte. Italien wiederum sorgte sich, die Nachhaltigkeitsanalysen für die Schulden würden den Staatsanleihenmarkt volatiler machen. Lieber wollte das Land am bisherigen System festhalten, das vom Prinzip her derart rigide war, dass es in der Wirklichkeit nur flexibel gehandhabt werden konnte.
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If COP28 is to be judged a success, the UAE, as the summit’s host, and other hydrocarbon producers should promise to dedicate some of the windfall oil and gas profits they earned last year to accelerating the green transition in the Global South. Doing so could encourage historic and current emitters to pay their fair share.
urges oil-exporting countries to kickstart a program of green investment in the Global South at COP28.
The OpenAI saga – in which founder and CEO Sam Altman was suddenly fired and then reinstated, together with a new governing board – may have been enthralling, but it was neither novel nor surprising. Historically, capital usually wins out when there are competing visions for the future of an innovative product or business model.
shows why OpenAI’s efforts to preserve its founding non-profit mission never stood any chance.
Antara Haldar
advocates a radical rethink of development, explains what went right at the recent AI Safety Summit, highlights the economics discipline’s shortcomings, and more.
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LONDON – Im letzten November hat die Europäische Kommission eine radikale Reform des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts vorgeschlagen. Aber in der darauf folgenden Debatte – und durch den neuen Vorschlag, den die Kommission im April veröffentlichte – wurde klar, dass trotz der Fortschritte, die die EU in den letzten Jahren bei der Gestaltung der Gemeinschaftspolitik gemacht hat, immer noch Misstrauen herrscht.
Mit der von der Kommission ursprünglich vorgeschlagenen Regelung sollten die strengen Grenzen für Staatsschulden und Haushaltsdefizite durch landesspezifische (im Rahmen einer Nachhaltigkeitsuntersuchung festgelegte) Schuldenverringerungsziele und mittelfristige nationale Haushaltspläne ersetzt werden. Dies hätte durch einen einfachen „Kostenpfad“ kontrolliert werden sollen – verpflichtende jährliche, an schwankende Konjunkturzyklen angepasste Nettoausgabengrenzen, die keine Zinszahlungen einschließen. Dafür wäre die Durchsetzung der Regelung verstärkt worden.
Allerdings waren weder Deutschland noch Italien von dieser Lösung überzeugt: Die Deutschen hatten Angst, das neue System würde der Kommission zu viel Freiraum bei den Schuldenverringerungszielen geben, was sie verstärktem politischen Druck aussetzen könnte. Italien wiederum sorgte sich, die Nachhaltigkeitsanalysen für die Schulden würden den Staatsanleihenmarkt volatiler machen. Lieber wollte das Land am bisherigen System festhalten, das vom Prinzip her derart rigide war, dass es in der Wirklichkeit nur flexibel gehandhabt werden konnte.
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