refugees hungary train station Attila Volgyi/ZumaPress

Notwendige Zuwanderung

BERLIN Es wird einem warm ums Herz, wenn Fußballfans mit Transparenten in den Händen Flüchtlinge herzlich willkommen heißen, die aus den vom Krieg zerstörten Ländern des Nahen Ostens in Deutschland ankommen. Deutschland ist das neue Gelobte Land für die Verzweifelten und Unterdrückten, die Überlebenden von Krieg und Plünderungen.

Sogar die beliebten deutschen Boulevardblätter, die normalerweise nicht durch einen Hang zur Weltverbesserung auffallen, werben für Hilfsbereitschaft. Während Politiker im Vereinigten Königreich und anderen Ländern die Hände ringen und erklären, warum schon ein relativ geringer Zustrom an Syrern, Libyern, Irakern oder Eritreern eine tödliche Gefahr für das soziale Gefüge ihrer Gesellschaften darstellt, hat „Mama Merkel“ versprochen, dass Deutschland niemanden abweisen wird, der wirklich auf der Flucht ist.

Während Deutschland in diesem Jahr mit rund 800.000 Flüchtlingen rechnet, echauffiert sich der britische Premierminister David Cameron über weniger als 30.000 Asylanträge und warnte düster vor „Schwärmen an Menschen“, die die Nordsee überqueren. Und, anders als Kanzlerin Merkel, trägt Cameron eine Mitverantwortung für das Schüren eines der Kriege (Libyen), die das Leben für Millionen unerträglich gemacht haben. Kein Wunder, dass Angela Merkel will, dass andere europäische Länder mehr Flüchtlinge nach einem verbindlichen Quotensystem aufnehmen.

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